Marximal IX

von Fishy

Ich komm aus Karl-Marx-Stadt … Bin ein Verlierer Baby…

So der Songtext der Chemnitzer Rockband Kraftklub. Zu diesem Lied fuhren wir in die drittgrößte sächsische Stadt ein, mit festen Blick auf das 9. Marximal-Turnier der Stoneheads (deutsch: Steinkopf, in Anlehnung an den Karl-Marx-Kopf), der Unimannschaft der TU Chemnitz.
Doch genau auf diesen Songtext wollten wir nicht hören. Große Erwartungen waren mit dem Turnier verbunden. Einerseits sollte unsere seit Wochen einstudierte Angriffs-Taktik auf die Probe gestellt werden und andererseits wollten wir unsere Verteidigung konsequent einarbeiten.
Schon der Freitagabend, an dem wir anreisten, stellt uns jedoch vor unvorhersehbare Aufgaben. Welcher Laden hat nach 20 Uhr in Chemnitz noch offen??? Nach einigem Suchen fanden wir schließlich noch einen Supermarkt und konnten uns mit Grillgut und lokalem Gerstensaft eindecken. Auf dem Zeltplatz angekommen, wurden wir von ungeahnten musikalischen Talenten innerhalb des Teams überrascht, sodass das Grillen eine wunderbare Ferienlageratmosphäre annahm.

Die Helden der Arbeit

Gespielt wurde auf einem Kleinfeld mit Kunstrasen der 3. Generation im Loosed Mixed, sodass mindestens eine Frau oder ein Mann im Spiel sein musste. Dabei wurden wir 3 Damen und 8 Jungs von, nach Leipzig ausgewanderten, Teammitgliedern unterstützt. Außerdem reisten auch verletzte Mitspieler mit, um uns von der Seitenlinie aus lautstark zu helfen. Unser erster Gegner stellte uns gleich auf eine harte Probe. Ein aus verschiedenen Städten gemischtes Team mit dem spontan gewählten Namen „Essenkehrer“ (ostdeutsch. Name für einen Schornsteinfeger) zwang uns mit präzisen und schnellen Pässen in die Knie. Anerkennend mussten wir die erste Niederlage nach der 40 minütigen Spielzeit hinnehmen. Doch schon beim nächsten Spiel kamen wir besser zurecht. Gerade in der Verteidigung, bei uns bekannt als Hundezaun, konnten wir dem Gegner aus Jena (Teamname Paradisco) seine Grenzen aufzeigen. Beim Hundezaun, wird entgegen der üblichen Manndeckung, eher der Raum verteidigt. Das erfordert viel Laufarbeit, konnte aber durch unsere hohe Spieleranzahl kompensiert werden. Außerdem motivierten die häufigen Erfolge alle zu ungeahnten Leistungen.

Die nächsten Gegner kamen da mit leider schon viel besser klar. Erst konnte die Mannschaft Frisbee Fieber aus Gießen und dann die Gastgeber aus Chemnitz mit raschen Flankenwechseln unsere Raumverteidigung durchbrechen und so schnelle Punkte erzielen. Nur wenn sich der Punkt in die Länge zog, konnten wir interessanterweise am Ende die Oberhand behalten. Leider wäre bei beiden Spielen mehr drin gewesen, doch kamen wir nie so richtig im Spiel an.

Marximal IX

Der Turniertag klang aus mit einem mehr als knappen Spiel gegen ein anderes Mischteam, bei dem alle Spieler des Turniers teilnehmen konnten. Der Tag an sich endete erst mit einem gemeinsamen Essen und anschließend mit der Turnierparty, bei der man die anderen Teams besser kennenlernen konnte. Es wurde viel getanzt und einige gingen erst bei Sonnenaufgang zu den Zelten, so mancher wurde auf dem Feld schlafend wiedergefunden.

Der große Tag der kleinen müden

Am darauffolgenden Tag verloren wir unseren bis dahin größten Spieler an den Schlafmangel, sodass wir mit Durchschnittsgröße 1,69 gegen übergroße Regensburger ran mussten. Es folgte eine herbe Niederlage, jedoch waren alle Beteiligten jetzt wach. Als 5. unseres Pools gingen wir in die Überkreuzspiele und mussten gegen die 2. Mannschaft der Chemnitzer antreten. Leider griff unsere Verteidigung wieder nicht, da einzelne Spieler diese komplett aushebelten. In der Offensive mussten wir uns den immer schwieriger werdenden Windbedingungen beugen. Die Softheads kamen damit besser klar, wodurch wir im letzen Spiel (dem Spiel um Platz 11) auf den bekannten Gegner Paradisco Jena trafen. Der Wind wurde immer stärker, was auf unserer Seite zu erheblichen Problemen führte. Schnell führten die Jenaer mit 3:0. So durfte es nicht enden. Also den Muskelkater vom Vortag und die Müdigkeit vergessen und ranklotzen, sodass wir schnell ausgleichen konnten und mit einer engagierten Verteidigungsarbeit Punkt um Punkt vorlegten. Am Ende konnte unser jüngster Mitspieler (14) noch zwei Punkte hintereinander erlaufen und durfte damit im Spiritkreis für die Mannschaft reden. Alle Beteiligten hatten sehr viel Spaß an diesem Spiel.

Auswertung

Am Ende reichte es also für Platz 11 von 13 Teams, mit einer Bilanz von 2 Siegen und 6 Niederlagen. Sieger wurde ein Team aus Amerika (Force Freedom), die in einem schönen Finale die Scheibenwischer aus Bad Abbach besiegten. Andere Teams kamen aus Leipzig oder gar aus Stettin in Polen. Außerdem wurde ein einzelner Spieler zum Held der Arbeit gewählt, indem er sich in mehreren Spielen als der arbeitswütigste Spieler  hervortat und stets seine Normen erfüllte.

Für uns bleibt dieses toll organisiertes Turnier mit vielen für uns unbekannten Teams eine wunderbare Erinnerung. Alle haben sehr viel gelernt und natürlich auch viel Spaß gehabt. Wir wurden bei den Niederlagen immer für unseren Kampfgeist und für einzelne schnelle Spielzüge gelobt. Leider fehlte es hier und da noch an der Passgenauigkeit, an der wir in Zukunft noch intensiver arbeiten werden.

Vielen Dank an die Stoneheads aus Chemnitz…

Weitere Bilder unter: http://ultimate-huskies.de/fotos-marximal-ix-2013/